Historie

Das Dorf liegt auf einer Anhöhe östlich unweit von Zeulenroda an der Abzweigung der B94 von Zeulenroda nach Greiz. In nordwestlicher Richtung krönt es den Abhang zum parallel verlaufenden Triebestal, von Nordosten bis Südwesten wird es von waldreichen Hochflächen wie dem Niederböhmersdorfer Metschwald und dem Pöllwitzer Wald umrahmt. Die das Dorf umgebenden Acker- und Wiesenflächen befinden sich hauptsächlich auf Schieferverwitterungsböden. Am Dorfplatz ist ein Teich aufgestaut, der Ort selbst von vielen kleineren Wegen durchzogen.

Landschaftlich gliedert sich der Ort am westlichen Rand des Zeulenrodaer-Greizer Unterlandes mit Höhen um 410-450 m üNN in die nördlichen Unteren Lagen des Vogtlandes ein.

Wie der Name vermuten lässt, waren die Ortsgründer böhmischer Herkunft. 1789 zählte man 50 Gebäude, davon 18 Bauernhöfe. Bereits da unterschied man deutlich zwischen oberem und unterem Dorf. Die bäuerlichen Drei- und Vierseitenhöfe jener Zeit mussten Frondienst an die Rittergüter in Triebes, Weißendorf und Reichenfels leisten. Neben der Landwirtschaft bestimmte zunehmend die Handweberei den Ortscharakter. Das einst landwirtschaftlich geprägte Angerdorf verzeichnete 1870 über 60 Gewerbe, davon 53 Webermeister. Das entsprach in etwa der Hälfte der damaligen Haushalte.

Geologisch gesehen, trohnt Niederböhmersdorf auf den Resultaten des Erdaltertums (Altpaläozoikum), genauer dem Ordovizium. Phycodenschiefer unter Braunerde als Folge der Gebirgsbildung vor etwa 460 Millionen Jahren. Um 1880 im Steinbruch Untere Haardt / Niederböhmersdorf gewonnen und im Straßen- und Wegebau, sowie als Zaunsäulen oder -pfeiler verwendet. Kleinflächig verbreitete Lehme des Quartärs wurden in Handstrichziegeleien zur Herstellung von Ziegeln genutzt. Um den steigenden Anforderungen an Lagerstätten und Qualität der Rohstoffe gerecht zu werden, entstand 1860 die erste Dampfziegelei in Grüna/Niederböhmersdorf.

Die Herrschaften Reuß j.L. und Reuß ä.L. unterhielten im Dorf zwei Förstereien. Diese wurden später nach Reichenfels, bzw. Neuärgerniß verlegt. Das Forsthaus, ein altes Umgebindehaus, steht heute noch am Dorfplatz und wird von einem Wandbild geschmückt.

Im Jahre 1843 wurde die heute leider nicht mehr betriebene (unter Denkmalschutz stehende) Windmühle errichtet.

Bis 1919 zählte auch die Untere Haardt als Ortsteil von Niederböhmersdorf. Hier gab es Gaststätten und die Waldschlösschenbrauerei.

Die ebenfalls zum Ort gehörende Siedlung Grüna wurde 1728 erstmals als Sitz einer Ziegelei erwähnt und besteht aus nur wenigen Gebäuden. Sie befindet sich südlich von Niederböhmersdorf an der B94 nahe Schwarzbach. Grüna ist einer der am häufigsten verwendeten Rodungsnamen im Vogtland. 1860 wurde hier eine Ausflugsgaststätte und 1889 ein Dampf-, Mineral- und Moorbad mit parkähnlichem Garten angelegt. Die Zahl der Besucher wuchs beständig, so dass um 1900 in der Unteren Haardt ein imponierendes Logishaus errichtet werden konnte.

Mitte der 1920er Jahre entwicklte sich in diesem Zusammenhang mit der Gondelstation am Teich und der Gaststätte Seeschlösschen in Schwarzbach ein weiteres Ausflugsziel, welches auch von vielen Niederböhmersdorfern gern besucht wurde. Schwarzbach gehört heute zum Zeulenrodaer Ortsteil Märien.

Niederböhmersdorf wurde 1992 nach Zeulenroda eingemeindet.