Ägidius, Maria und die Schwalben

Der 1. September ist der Tag des heiligen Ägidius, welcher um 700 lebte und später zur Hauptfigur einiger Legenden wurde. Um seinen Todestag ranken sich eine Vielzahl von Bauernregeln, die einen Ausblick auf den restlichen Monat geben sollen. Eine davon lautet: 'Gib auf Ägidius wohl acht, er sagt dir, was der Monat macht.' Demzufolge resultiert aus einem kühlen Monatswechsel, wie wir ihn heute vorfinden, ein kühler September. 

Eine weitere Bauernregel prophezeit: 'An Maria Geburt fliegen die Schwalben furt.' Der 8. September erinnert an die Geburt Marias, der Mutter Jesu Christi. Und tatsächlich liegt um diesen Tag herum ein Schwerpunkt des Aufbruchs. Ob die kleinen Rauchschwalben von einer der beiden Weisheiten wissen, lässt sich nur schwer in Erfahrung bringen. Doch aktuell sammeln sich die Akrobaten der Lüfte bereits wieder in größeren Trupps auf den Oberleitungen und bereiten sich auf die Reise gen Süden vor. 

Mit den Zugvögeln verabschiedet sich aber leider auch der Sommer. Doch nicht die schwindende Wärme veranlasst die Schwalben dazu, in den Süden zu ziehen. Es ist der Mangel an Nahrung, der hauptsächlich aus Insekten besteht. Von daher mag manch einer wehmütig den Schwalben und dem vergangenen Sommer hinterher blicken, während sich andere auf kühlere Tage ohne Insekten freuen. Ob Ägidius uns bereits einen kühlen September beschert, wird sich zeigen.

In der Natur hat alles seine Zeit. Zum 25. März heißt es dann wieder 'Wenn Maria sich verkündet, Storch und Schwalbe heimwärts findet.'


Ein Bad im letzten warmen Regen