Pseudowut bei Wildschweinen in Greiz


In diversen Medien verbreitet die 'Pseudowut' unter Wildschweinen aktuell Angst und Panik. Sie hat viele Namen, Wikipedia nennt zehn: Pseudorabies, Pseudolyssa, Juckseuche, Juckpest, Infektiöse Bulbärparalyse, Tollkrätze, Morbus Aujeszky, Aujeszky-Krankheit, Aujeszkysche Krankheit. Der Erreger gehört zur Familie der Herpesviren, sein Wirt sind Schweine. Einmal infiziert, verbleibt der Virus ein Leben lang im Körper seines Wirts. Während Menschen gar nicht für das Virus empfänglich sind, endet die Infektion bei Hunden, Katzen, Rindern und Schafen tödlich. Es kommt zu einer Gehirn- und Rückenmarksentzündung, bei Rindern und Hunden zusätzlich zu starkem Juckreiz. Am Ende steht der Tod des Tieres.

Die meisten Hunde- und Katzenhalter wissen, dass sie ihrem Vierbeiner kein Schweinefleisch füttern sollten. Egal ob von Haus- oder Wildschwein. Nur das Warum ist manchem nicht bekannt. Grund ist genau dieser Aujeszky-Virus. Während Schweine als Wirtskörper die Infektion meistens überleben, führt er bei den Endwirten wie Hunden oder Katzen binnen weniger Tage zum Tod. Nach Aufnahme des Virus bricht die Krankheit ca. 2 Tage später aus. Die Symptome ähneln der Tollwut, daher der Name 'Pseudowut'. Unruhe und Aggressivität, aber auch Schlappheit und Antriebslosigkeit können sich zeigen. Es folgt starker Juckreiz, Erbrechen, Durchfall, Speicheln...

Leider kann kein Tierarzt ihren infizierten Vierbeiner noch retten, er kann ihn aber schnellstmöglich von seinem Leid erlösen.

Der Virus bleibt selbst im geschlachteten Schwein noch monatelang infektiös. In Deutschland sind zwar alle Hausschweine seit einem Jahrzehnt virusfrei, doch bei Wildschweinen ist die Ansteckung nach wie vor hoch. Der kürzlich in Greiz infizierte Hund war ein Jagdhund, der sich während der Jagd in ein Wildschwein verbissen hatte. Hierbei steckte er sich mit dem tödlichen Virus an und musste eingeschläfert werden.

Um Hund und Katze zu schützen, reicht es, auf rohes Schweinefleisch zu verzichten und den Kontakt mit toten und lebenden Wildschweinen zu verhindern. Wer bisher so gehandelt hat und auch weiterhin so verfährt, hat für seinen Vierbeiner und sich selbst nichts zu befürchten.